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Potentielle Erosionsgefährdung von Ackerböden durch Wasser

Bodenerosion ist eine schleichende Gefahr für die Fruchtbarkeit der Böden. Neben Bodenmaterial gehen auch Humus und Nährstoffe verloren. Eine neue Karte der BGR gibt einen Überblick über die potentielle Erosionsgefährdung von Ackerböden durch Wasser, wie z.B. durch Starkregen.

Die neue Karte der Bodenexperten der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) zeigt, dass etwa ein Drittel der Ackerfläche von Deutschland eine mittlere bis sehr hohe Erosionsgefährdung aufweist. Dabei gibt es vier regionale Schwerpunkte: Die ackerbaulich genutzten Flächen im niedersächsischen Berg- und Hügelland, das sächsische Hügelland mit dem Erzgebirgsvorland, die Neckar- und Tauber-Gäuplatten und das Unterbayerische Hügelland.
Insgesamt werden auf ackerbaulich intensiv genutzten Flächen in Deutschland bis zu 20 Tonnen Boden pro Hektar im Jahr abgetragen. Das bedeutet, dass ca. 2 mm Boden jährlich verloren gehen. Die Bodenneubildung beträgt aber nur etwa 0,1 mm Boden pro Jahr und kann den Verlust durch Erosion bei weitem nicht kompensieren.
Bodenverluste führen nicht nur zu einer Ertragsminderung für die Landwirtschaft und damit auch für die Nahrungsmittelerzeugung, sie verändern auch nachhaltig den Wasserhaushalt der Böden. So verlieren die betroffenen Standorte durch den Bodenabtrag zunehmend ihre Funktion als Wasserspeicher. Die Niederschläge bewirken, dass Nähr- und Schadstoffe ausgetragen werden und die Gewässer belasten.
Die Schäden sind meist wenig sichtbar, so dass der schleichende Bodenverlust eine unterschätzte Gefahr für die vielfältigen Funktionen des Bodens darstellt.
Die Grundlage für die Auswertung zu der neuen BGR-Übersichtskarte sind Boden, Relief- und Klimadaten. Die Karte wurde mit Hilfe des Langfristmodells ABAG (Allgemeine Bodenabtragsgleichung) erstellt.

Montag, 16. Juni 2014