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Warum ist Kalk so wichtig?

Kalk wird oft als Dünger eingesetzt. Warum und wieso erfahren Sie hier.

© S. Lazar

Kalk schafft eine lockere Bodenstruktur - wie frisches Brot

Kalk besteht aus Calciumkarbonat (CaCO3) und enthält damit Calcium. Über die Nährstoffversorgung der Pflanzen hinaus ist Kalk jedoch für die Verbesserung der Bodeneigenschaften und das Wachstum der Bodenorganismen lebensnotwendig. So wird der Boden locker und krümelig wie ein frisches Brot.

Eine der wichtigsten Aufgaben des Kalks besteht darin, einer Versauerung des Bodens entgegen zu wirken. Bodenorganismen meiden saure Böden. Ein neutrales Bodenmilieu ist folglich eine der Voraussetzungen für ein intensives Bodenleben. Erst durch die Tätigkeit der Bodenbewohner wird die Streu abgebaut und Humus freigesetzt. Dadurch wiederum wird der Boden locker, krümelig und nährstoffreich. Aber auch für die Tätigkeit der Knöllchenbakterien, die Stickstoff aus der Luft im Boden binden, ist Kalk elementar. Kalk wirkt damit wie ein Katalysator für viele Bodenfunktionen.

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Düngerfabriken im Boden

Was die Menschen nur mit hohem Energieaufwand und technischem Know-How (Haber-Bosch seit 1915) erstellen können, machen einige Pflanzen in "Teamwork" mit Knöllchenbakterien seit jeher nebenbei: Sie binden Stickstoff, der für das Wachstum der Pflanzen unerlässlich ist, aus der Luft und bilden Stickstoffknöllchen an den Wurzeln. Auf diese Weise tragen sie zur natürlichen Stickstoffdüngung bei. Eine ideale Möglichkeit also, einen ausgelaugten Acker oder Gartenboden durch den Anbau von Schmetterlingsblütlern (Leguminosen) wie Klee, Lupinien oder auch Erbsen und Bohnen zu verbessern.

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Ungünstige Böden - früh besiedelt

Kalkhaltiger Boden ist hierbei eine der Voraussetzungen, dass Knöllchenbakterien arbeiten und den Luftstickstoff im Boden bzw. an den Pflanzenwurzeln binden können. Diese natürliche Düngerversorgung ist einer der Gründe, weshalb die kalkhaltigen und aus heutiger Sicht ungünstigen, weil sehr trockenen und steinreichen Böden auf der Schwäbischen Alb schon vor den Römern besiedelt wurden. Andere Gebiete dagegen, die heute intensiv landwirtschafltich genutzt werden, blieben unberührt.