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Boden dicht gemacht

Wird der Boden verdichtet, entstehen negative Effekte.

© S. Lazar

Boden braucht Luft

Fruchtbarer Boden, in dem Pflanzen gut wachsen können und Bodenorganismen für ausreichend Nährstoffe sorgen, zeichnet sich neben verschiedenen Bodeneigenschaften wie dem Säuregehalt vor allem durch ein Kennzeichen aus: Er ist krümelig und gut durchlüftet.

© S. Lazar

Dichter Boden verringert Bodenfruchtbarkeit

In der Landwirtschaft werden immer größere und schwerere Maschinen eingesetzt, die den Boden vor allem bei immer häufigerem Befahren stetig verdichten. Die Folge: Die Bodenporen werden zusammengepresst. Es entsteht Staunässe, die Zahl der Bodenorganismen verringert sich und der Boden ist weniger stark durchwurzelt. Ein Rückgang der Bodenfruchtbarkeit ist das Ergebnis.

© Meier & Weise

Bodenverdichtung führt zu Staunässe

Staunässe und Sauerstoffmangel haben zur Folge, dass Abbauprozesse gehemmt werden. Bodenorganismen brauchen ebenfalls Sauerstoff, um die Nährstoffe im Boden umzusetzen. Fehlen diese, entstehen Moderprozesse. Zusätzlich wird davon ausgegangen, dass bei Stoffwechselprozessen unter Luftabschluss Treibhausgase wie Lachgas (N2O) und Methan (CH4) entstehen, die zur Klimaerwärmung beitragen.

© P. Meyer

Kein Platz für Bodentiere

Die Zahl der Bodenorganismen verringert sich in verdichtetem Boden zum einen durch den Sauerstoffmangel. Zum anderen wird ihr Lebensraum stark eingeengt. Regenwürmer, die den Boden auflockern und durch ihr Gangsystem die Wasserleitfähigkeit erhöhen, weichen auf andere Standorte aus, wenn es zuviel Energie kostet sich durch den verfestigten Boden zu graben.

© Planungsgruppe Ökologie und Umwelt

Kein Platz für Wurzeln

Durch die Bodenverdichtung wurzeln viele Pflanzen nur flachgründig, d.h. an der Oberfläche. Anfälligkeit für Trockenheit und Windwurf sind die Folge.

© Gisi, Ulrich (1997): Bodenökologie. Stuttgart, New York. S. 243

Pflügen zur Verbesserung der Bodenstruktur?

Durch das Pflügen des Ackers soll der Boden gelockert und "frisches" Bodenmaterial an die Oberfläche geschafft werden. Der Druck der Reifen verdichtet den Boden allerdings zusätzlich. Je schwerer die Maschinen und je schmaler die Reifen, desto höher ist die Belastung.

© A. Rehse

Pflugsohle

Der herkömmliche Pflug lockert den Boden bis in eine Tiefe von ungefähr 30 cm. Unter dieser gelockerten Schicht entsteht im Laufe der Jahre ein stark verdichteter Horizont, die sogenannte Pflugsohle. Auf dieser kann sich Niederschlagswasser stauen. Aber auch für Pflanzenwurzeln stellt die Pflugsohle eine Grenze dar.

© R. Schmidt

Tiefenpflügen

Ist der Boden stark verdichtet, kann er nur durch aufwändige Maßnahmen aufgelockert werden. Abhilfe versprach man sich vom Tiefenpflügen, d. h. der Lockerung des Erdreichs bis in 1,50 Meter Tiefe durch einen überdimensionalen (Tiefen-)Pflug. Gelöst werden konnte das Problem hierdurch allerdings nicht. Durch die Verwendung des Tiefenpflugs wird zwar die Pflugsohle aufgebrochen. Die Konsequenz ist aber eine Umkehr der Horizontabfolge, die - wie das Profilbild zeigt - noch lange erhalten bleibt. Lediglich im Oberboden wurde das Bodenmaterial mit einem herkömmlichen Pflug, der eine Schicht von ca. 30 cm umgräbt, weiter vermischt.

© A. Rehse

Alternativen: Mulchen & Grubbern

Bodenschonender, für die Bodenorganismen günstiger und für das Pflanzenwachstum in gleichem Maß förderlich sind Maßnahmen wie Mulchen, d. h. die Bedeckung des Bodens mit Pflanzenresten und Stroh oder das Grubbern, d. h. die oberflächliche Bodenauflockerung mit einer Pflugwalze, dem "Grubber". Auch durch das sogenannte "On-land-Pflügen", d. h. Pflügen außerhalb der Furche, wird die Verdichtung verringert.